Huis van Hilde - Zwei Welten in einem Wrack

Im Jahr 2001 tauchte in den Netzen des Krabbenkutters Emmie vor dem Hafen von Oudeschild (Texel) eine mysteriöse Holzkiste auf, die dicht mit Seepocken bewachsen war. Die Fischer hoben den Deckel und sahen einen Stapel langer, eiserner Messer mit einem Holzgriff. Kurze Zeit später fanden Sporttaucher das dazugehörige Wrack. Es stellte sich heraus, dass es sich um das Wrack eines Plantagenschiffs handelte, das 1822 auf dem Weg zu den holländischen Plantagen in Südamerika war, aber bei Texel auf Grund lief und sank.

Zeitkapsel
Jahrelang lag das Wrack des Schiffes auf dem Meeresgrund als stummer Zeuge einer kolonialen Vergangenheit. Nachdem das Wrack gefunden wurde, fand man viele Scherben zwischen den hölzernen Sparren, die aus dem Sand ragten, und gab ihm den Namen 'Schervenwrak'. Und in den folgenden Jahren der Forschung entpuppte sich das Wrack des Plantagenschiffs als eine wahre Zeitkapsel mit gut erhaltenen Gegenständen. Aus dem Bauch des Schiffes kamen reich verziertes Geschirr, Pfeifen und Zierbeschläge zum Vorschein, aber auch Macheten, Hacken und Schaufeln für den Einsatz auf den Plantagen und in der Zuckerfabrik - zwei Welten in einem Wrack. Diese aufschlussreichen 'Fragmente einer kolonialen Vergangenheit' werden nun in dieser einzigartigen Ausstellung im Huis van Hilde greifbar gemacht.

Linie für Kinder
Durch die Ausstellung zieht sich eine spezielle Kinderlinie für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Durch Erleben, Zuschauen, Zuhören und Tun bietet die Kinderserie die Möglichkeit, gemeinsam ein Gespräch über die Geschichte der Sklaverei zu beginnen.